Früheres Leben auf den nordfriesischen Halligen

Historische Aufnahme Hallig Oland
Historische Aufnahme Hallig Oland
Wilheim Dreesen

Die klimatischen und meteorologischen Bedingungen auf den Halligen verlangten von den frühen Siedlern einen körperlichen hohen Einsatz. Betrieben wurde hauptsächlich Viehzucht, Ackerbau war nur auf höher gelegenen Gebieten, die mittels Gräben entwässert wurden, möglich. Ihre Häuser und das Vieh versuchten die Halligbewohner, mit Warften und Deichen zu schützen. Für die tägliche Ernährung war es nötig, Fische und Nordseegarnelen zu fangen, Vogeleier zu sammeln und Vögel zu jagen. Baumaterial war auf den baumlosen Marschinseln Mangelware und musste vom Festland herangeschafft werden. Als Brennmaterial im Winter und zum Verfeuern diente Schafkot, Kuhmist oder Seetorf.

Ihr Geld verdienten die Halligbewohner zumeist mit der Salzgewinnung. Moor, das mit Salzwasser gesättigt war, wurde getrocknet und anschließend verbrannt. Die verbleibende Asche wurde danach mit Salzsäure versetzt und bis zur völligen Austrocknung in einem Gefäß gesotten. Doch der Torfabbau, die Voraussetzung für die Salzsiederei, war für das Land alles andere als ungefährlich. In die Abbaugebiete konnte das Wasser problemlos eindringen und das Land dadurch weg spülen. Um den Verlust an Substanz zu beenden, wurde der Torfabbau im Jahre 1515 verboten.

Dank der Seefahrt schafften sich viele Männer im 17. und 18. Jahrhundert ein ausreichendes Einkommen. In dieser Zeit boomte der Walfang ebenso wie die Handelsschifffahrt. Frauen trugen zum Haushaltsgeld durch die Schafwollverarbeitung und den Verkauf der daraus hergestellten Erzeugnisse bei. Da es auf den Marschinseln keine Süßwasservorkommen gab, mussten die Siedler Regenwasser auffangen, das in mehreren Reservoirs gespeichert wurde. Auch waren sie vollständig auf die Einfuhr von Getreide angewiesen.

Letzte Änderung: 01.07.2015



Geschichte der Nordfriesischen Halligen